Das ewige Leid der Spielernot nimmt auch zum Hinrundenende nicht ab. So musste das Team von Andreas Wyrtki und Tony Horton diesmal sogar eine Spielverlegung anfragen. Diese schien dem VfL Hiddesen zunächst nicht besonders gelegen, sodass man sich darauf einstellte mit Verstärkung einiger Spieler der ersten Mannschaft, vielleicht gerade so einen Kader zusammenzubekommen.
Kurz vor dem Spieltag teilte das gegnerische Team jedoch mit, dass auch sie keine Mannschaft an dem besagten Tag stellen könne. So wurde innerhalb beider Mannschaften ein möglicher Ausweichtermin gesucht. Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte. Somit entschied die höhere Macht, das Spiel auf Donnerstag, den 26.10. zu legen. Ein Termin, der beiden Mannschaften nicht sonderlich gelegen kam. Man einigte sich daraufhin das Spiel in einem 9 gegen 9 auf das gesamte Feld auf große Tore auszutragen.
Der TuS konnte durch Unterstützung von Lara Kamp, Katharina Michalke und Laura Kniesburges zumindest zehn Spieler zur ersten Halbzeit stellen. Katharina Föckel sollte dann zur zweiten Hälfte die Mannschaft verstärken.
Kurz vor Anpfiff war sich das Team nicht mehr ganz sicher, ob es eine gute Idee war mit nur jeweils 8 Feldspielern über den gesamten Platz zu spielen. Das heimische Feld schien ungewöhnlich groß. Das könnte vielleicht die anfängliche Benommenheit erklären. Während die Gastmannschaft nämlich direkt mit starkem Pressing begann, konnten die Schwarz-Gelben nur reagieren und wirkten ungeordnet. Lange hielt dieser Zustand aber nicht an. Durch einen schnell eingeleiteten Konter und langen Ball auf Laura Kniesburges, die endlich ihr Comeback als Goalgetter feiern konnte, ging der TuS, nach nur 3 gespielten Minuten, in Führung.
Das war dann auch das Weckerklingeln in den Köpfen der Gastgeber, die dann das Spiel in die Hand nahmen. Man merkte schnell, dass die Gäste nicht zum Kaffeekranz gekommen waren. Durch ein körperbetontes Spiel, machten sie deutlich, dass sie nicht ohne Punkte gehen wollten. Zu diesem Tanz mussten die Schwarz-Gelben nicht zwei mal gebeten werden, denn Feuer bekämpft man bekanntermaßen mit Feuer. So entwickelte sich dieses Spiel zu dem bisher wohl energischsten in dieser Saison. Beide Teams schenkten sich nichts. Ein erneut langer Ball auf Laura Kniesburges leitete einen Angriff ein. Diese legte den Ball quer auf Leila Friesen, die sich im freien Raum befand und auf 2:0 erhöhen konnte. Das nahm den Gästen jedoch keineswegs den Willen, im Gegenteil, die Zweikämpfe wurden noch intensiver. In der 27. Minute war es Paulina Krekeler, die die Führung mit einem Kopfballtor ausbaute. Es folgten bis zur Pause viele Zweikämpfe, Wortgefechte und das ein oder andere ungeahndete Handspiel der Gegner.
In der Halbzeit schienen beide Trainer ungewohnt zufrieden mit der bisherigen Leistung, so ging es gut gelaunt in die zweite Hälfte. Schnell verging jedoch die Freude, denn der eigene Anstoß wurde direkt von den Gästen abgefangen und resultierte beinahe in einem Gegentor. Sichtlich motiviert startete der VfL Hiddesen, rannte die Dreierkette in der Abwehr an, die zunächst überfordert schien. Man kam kaum aus der eigenen Hälfte und wurde durch den Gegner stark unter Druck gesetzt, was in vielen Ballverlusten und Fehlpässen resultierte. Lara Kamp sorgte in der 55. Minute für den Befreiungsschlag durch ein Tor durch die beine der Torhüterin. Die Heimmannschaft übernahm dann wieder die Zügel und zeigte wieder Präsenz auf dem Platz. Nachdem ein Angriff der gegnerischen Mannschaft nicht sicher geklärt werden konnte, verkürzte die schnelle Stürmerin des VfL Hiddesen auf 4:1. Das Gegentor änderte nichts an der heimischen Überlegenheit, sodass die eingewechselte Katharina Föckel, nach einem Doppelpass wieder auf 5:1 erhöhte. Paulina Krekeler machte dann zehn Minuten später mit dem 6:1 den Deckel drauf.
Trotz eindeutiger Führung war das Spiel bis zur letzten Minute kein Zuckerschlecken. Da die Gegner jedoch immer wieder versicherten, dass es „ja nichts Persönliches“ sei, oder sie wirklich nur den Ball spielen wollten, nachdem sie versehentlich nur die Füße der Gastgeber getroffen hatten, trennte man sich freundschaftlich.
Am kommenden Sonntag empfängt der TuS zum letzten Heimspiel der Hinrunde den FSV Pivitsheide um 11:00 Uhr zu einem erneuten 9er-Spiel.
Verfasst von Leila Friesen