Personalprobleme stehen diese Saison in der 2. Damenmannschaft leider an der Tagesordnung. Hoffnungsvoll ging es dennoch ins Wochenende. 12 Spieler würde man irgendwie zusammengekratzt bekommen. Am Samstag begann es dann mit den Absagen. Zum Abend hin waren es nur noch zehn Spieler für das Spiel gegen den SC GW Paderborn II.
Die Kirsche auf die Torte setzte dann um 22:50 Uhr eine Bekundung, mit der nun wirklich keiner gerechnet hätte. Da ist einer Person doch plötzlich eingefallen, dass sie zum morgigen Gegner wechselt und dann verständlicherweise nicht gegen die zukünftige Mannschaft spielen will – Kann ja jedem mal passieren. So stand man dann etwas perplex mit nur noch neun Spielern da.
Vanessa Böhne, die ihr Debüt als Kapitän feierte, durfte sofort die Zügel in die Hand nehmen. Angereist ist die „Senner-Neun“ nämlich zunächst auch ohne Trainer. Obwohl Böhne ihr komplettes Repertoire an Überredungskunst leistete, konnte sie den Trainer der Grün-Weißen leider nicht überzeugen zwecks „Fair Play“ das Match ebenfalls mit nur neun Spielern zu bestreiten. Er zeigte sich dennoch hin und hergerissen und verkündete, „zur Halbzeit noch einmal darüber nachzudenken“.
Das Ziel, den Kasten möglichst lange leer zu halten, wurde gut umgesetzt. Die Mannschaft stand kompakt. Trotz Überzahl konnte der Gegner nicht an der Senner-Mauer vorbeikommen. Möglichkeiten auf Konter nutzten Paulina Krekeler und Laura Kniesburges gut und kamen auch des Öfteren in torgefährliche Positionen. Was zu zweit gegen sechs Gegenspieler schon ein Lob wert ist. Wohlverdient ging es dann mit einem 0:0 in die Halbzeit. Eine starke kämpferische Leistung des kleinen Kaders.
Eine motivierende Halbzeitansprache von Co-Trainer Tony Horton machte den Mädels dann Lust auf mehr. Man startete ähnlich sicher in die zweite Halbzeit und erspielte sich die ein oder andere Chance. Man spürte am Spielfeldrand eine zunehmende Frustration auf Seiten des Gegners, die sich langsam auch auf die Spieler übertrug. Sennelager lies sich davon jedoch nicht anstecken und spielte das defensiv angelegte Spiel souverän weiter.
In der 72. Minute kam der Gegner dann durch eine schnelle Stürmerin doch in die gefährliche Zone und wurde mit einem etwas umstrittenen Elfmeter belohnt. Trotz eines guten Einsatzes von Cindy Hird, die sich freiwillig zum Schnapper erklärt hatte, landete der Ball im Netz. Ärgerlicher konnte es für die Senner, bei der guten Defensivarbeit nicht laufen.
Doch es war kein Tag zum Kopf in den Sand stecken. Aufstehen, Dreck abklopfen und weiter. Denn so durfte dieses Spiel nicht enden, das wäre so nicht verdient gewesen. Und das hat es dann auch nicht. Ein Pass aus der Defensive auf Paulina Krekeler leitete einen Konter ein. Krekeler schob den Ball passend durch die Gasse auf Leila Friesen. Diese fand sich frei im 1-zu-1 mit dem Torhüter und platzierte den Ball in der linken Ecke. Ausgleich fünf Minuten vor Ende. Große Erleichterung bei den Schwarz-Gelben, Gegenteiliges auf Seiten des Gastgebers. Die letzten fünf Minuten wurden dann defensiv runtergespielt.
Am Ende geht Sennelager, mit nur neun Leuten gegen 14 Gegner, wohlverdient mit einem Punkt und einer starken Teamleistung nach Hause und lässt einen frustrierten Gegner zurück. Wäre man vollzählig angetreten, hätte das wahrscheinlich ganz anders ausgesehen.
Kader: Hird, Reuter, Lange-Zirpel, Böhne, Kossendey, Kniesburges, Friesen, Kallus, Krekeler
Verfasst von Leila Friesen