TuS Sennelager setzt Lebenszeichen
Riesige Freude herrschte auf der Ernst-Ackermann-Kampfbahn zu Sennelager, als Schiedsrichter Jonathan Hartel Sonntagnachmittag um 16:54 Uhr die erste Partie im Jahre 2016 nach 7(!!)-minütiger Nachspielzeit abpfiff.
„Es war ein guter Start in die Rückrunde. Wir haben es defensiv ganz gut gemacht und hatten auch das nötige Quäntchen Glück. Wille und Laufbereitschaft waren der Schlüssel zum Erfolg […]“, resümierte der überglückliche Cheftrainer Marco Zeyen das erste Spiel der Rückrunde seiner Senner, gegen den auf dem Papier favorisierten SV Heide.
Vor dem Spiel machte sich allerdings eine gewisse Fassungslosigkeit und Ohnmacht auf dem Sportplatz breit, als die erschütternde Diagnose des jungen Torwarttalents Paul Heuer die Runde machte, der sich unter der Woche im Training das vordere Kreuzband riss und die schier unglaubliche Verletztenliste des TuS vorerst kein Ende zu nehmen scheint.
Zudem vielen kurzfristig mit Sven Hiegemann (Grippe) und Patrick Knaup (muskuläre Probleme) zwei weitere Spieler für den Rückrundenstart aus.
Der TuS Sennelager schwor sich vor der Partie darauf ein, ohne die Tabelle in den kommenden Wochen konkret in den Blick zu nehmen, das von vielen abgesprochene Bezirksliganiveau zu widerlegen und eine bessere Rückrunde als die bereits gespielte Halbserie zu spielen.
Sennelager begann hochmotiviert im neuen 4-1-4-1-System und gelang es, besonders in den ersten 45 Minuten, mit intensiver Zweikampfführung dem personell hochdekorierten Gast vom SV Heide den Schneid ab zu kaufen. Folgerichtig brachte Marco-Roy Handscombe die Schwarz/Gelben in der 19. Minute, nach einem von Rizza getretenen Standard, in einer ansonsten torraumszenenarmen ersten Halbzeit, mit 1:0 in Führung.
Nach dem Seitenwechsel gelang es dem Gast vom Rothesportplatz den Sennern ihr Kurzpassspiel aufzudrängen und spielte auf den Ausgleich, der auch nicht lange auf sich warten ließ. Felipe Dominguez, im Dress der Heider, konnte in der 49. Minute zum 1:1 Ausgleich für die Rot/Weißen aus kurzer Distanz einnetzen.
In den darauffolgenden Minuten, stand die Defensive des TuS Sennelager schwer unter Beschuss; wankte, aber fiel nicht. Einige nicht genutzte Chancen und auch in einer Szene mit dem Glück im Bunde, als erst Jüde sehenswert einen Freistoß parierte und den anschließenden Nachschuss Michael Brüseke sensationell an den Pfosten lenkte, hielten Sennelager weiter im Spiel. Der Druckphase des Gastes zum Trotz, stemmte sich Sennelager mit großer Leidenschaft und Willen entgegen, die Punkte in der Senne behalten zu wollen. Thomas Ilskens setzte Dennis Handscombe mit einem Pass in die Spitze gekonnt ins Szene, der nur mit unlauteren Mitteln im Strafraum vom Ball zu trennen war. Folgerichtig entschied der Unparteiische in der 69. Spielminute auf Strafstoß und so bat sich die riesen Möglichkeit für den TuS erneut in Führung zu gehen. Diese Möglichkeit ließ sich Ilskens nicht entgehen und netzte souverän zur 2:1 Führung der Senner ein.
Das schien der Dolchstoß für die Heider zu sein. Durch den erneuten Rückstand verloren sie zusehends den spielerischen Faden und Sennelager gelang es durch leidenschaftliche Zweikampfführung die Oberhand in der Partie zurück zu gewinnen. Der eingewechselte Michael Hartmann und Thomas Ilskens hatten per Distanzschüsse in den Schlussminuten gar die Möglichkeit auf 3:1 zu erhöhen. Möglicherweise mag die Tatsache, dass einige Heider Akteure am Vorabend noch für den UFC dem Futsal hinterher jagten, auch ein Grund dafür gewesen sein, dass den Städtern in der Schlussviertelstunde etwas die Kraft gegen die ausgeruhten und frischen Sennekicker fehlte und der TuS zum Ende heraus das Spiel schlussendlich nicht mehr aus den Händen gab. Als Schiedsrichter Hartel nach 97 gespielten Minuten das erste Rückrundenspiel abpfiff und somit der erste Heimsieg der Senner unter Dach und Fach war, kannte der Jubel auf der Ernst-Ackermann-Kampf keine Grenzen mehr.
„Ein gewonnener Zweikampf wird von Sennelager wie ein Tor gefeiert. Sie sind vielleicht spielerisch nicht so stark wie andere, aber machen es mit Kampf und Willen weg. Vor solchen Teams habe ich sehr großen Respekt und finde das total geil. Man hat nämlich immer das Gefühl, dass dort eine Einheit auf dem Platz steht“, lobte nach dem Spiel selbst der sichtlich angetane Trainer Krause des SV Heide, das große Kämpferherz der Spieler der TuS SG.
Nun möchte die Zeyen-Elf kommende Woche die Scharte vom 0:5 Debakel aus dem Hinspiel gegen den TuS Erkeln wettmachen und weiter Punkte sammeln!
Es spielten: Jüde – M. Handscombe, Lüken, Hill, Riemer – Brüseke (Schulte), Rizza (Hartmann), Someschan (C), Ilskens, D. Handscombe – Pühs (Wedel)
verfasst von Christian Riemer